Vom Kitsch als Ausdruck eines »laxen« Bewusstseins
Thomas Koppenhagen
In ihrem Buch »Der Unernst des Kitsches« beschäftigt sich die Kunstphilosophin Yushin Ra mit Kitsch als Kulturleistung. Vor dem Hintergrund einer Rezeptionsgeschichte, in der Kitsch vor allem als Mangelerscheinung (Zu wenig Kunst! Schlechter Geschmack!) diskutiert wurde, mag dieser Ansatz erstaunen. Im Gespräch nennt die aus Südkorea stammende Yushin Ra eine gewisse »Narrenfreiheit« als Ausgangspunkt für ihre Sicht auf ein Phänomen, das in ihrer Heimat unter weitgehend anderen Parametern als hierzulande verhandelt wird. Wenn überhaupt, wird dort der Begriff »Kitsch« selbst von Intellektuellen synonym mit »kindisch« verwendet. Entsprechend fasziniert zeigte sich Yushin Ra von der spezifischen Weise, »wie Kitsch die Nachricht ›Das ist trotzdem letztendlich nicht ernst gemeint‹ vermittelt«, die im mitteleuropäischen und angelsächsischen Raum über einen Zeitraum von 200 Jahren hinweg entwickelt wurde.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 6/2016, erhältlich ab dem 28. Oktober 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.