Geschäftsmodell Popakademien und Musik-Colleges
Matthias Rude
Musikalische Innovationen entstehen nicht selten aus der Not heraus. Auf die Frage etwa, wie die Einstürzenden Neubauten auf die Idee kamen, auf Schrott zu spielen, antwortet Blixa Bargeld, Sänger und Texter der Band mit dem experimentellen Sound: »Das war keine künstlerische Entscheidung. Ich komme nicht aus einer reichen Familie. Ich komme aus einer sehr armen Familie. Wir hatten damals nichts.« Und so habe man eben versucht, aus gestohlenem Schrott ein Schlagzeug zusammenzubauen.
Das ist, was Kunst nicht zuletzt ausmacht: Authentizität und Unmittelbarkeit; oft ist sie Ausdruck des Leidens an der eigenen Situation und greift die gesellschaftlichen Verhältnisse an, die konstitutiv für jenes Leiden sind. So wird sie zur Kritik an den herrschenden Zuständen. Die Kulturindustrie aber macht Kunst zur Ware, wodurch sie letztlich jegliche Möglichkeit der Subversion abstreift. Die Maßgabe des Künstlers ist dann nicht mehr, zum Ausdruck zu bringen, was gesagt werden muss, sondern vielmehr, ein marktkonformes Produkt herzustellen, dem möglichst großer Publikumserfolg beschieden sein soll.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 6/2016, erhältlich ab dem 28. Oktober 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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