Linke Literaturmesse vom 4. bis 6. November in Nürnberg
Steigende Besucherzahlen konnten die Veranstalter der Linken Literaturmesse in den vergangenen Jahren verzeichnen. Rund 1.500 waren es 2015. Der Gostenhofer Literatur- und Kulturverein Libresso und Metroproletan Archiv & Bibliothek, die jährlich das Who’s Who des linken Verlagswesens im deutschen Sprachraum nach Nürnberg locken, wollen sich aber nicht auf diesem Erfolgstrend ausruhen: »Mit mehr als 50 Präsentationen haben wir so viele Veranstaltungen wie noch nie zuvor im Programm«, erklärt einer der Organisatoren im Gespräch mit M&R. Das Spektrum der Linken, die sich beteiligen, wurde verbreitert – und beispielsweise der Bereich Gewerkschaft stärker einbezogen. »Unsere Messe führt Akteure zusammen, die gewöhnlich nicht miteinander diskutieren.« Natürlich gibt es auch – nicht zuletzt durch die Rezession auf dem Printmarkt bedingte – Schwierigkeiten: »Besonders den kleinen Verlagen fällt es zusehends schwerer, ihre Stände für ein ganzes Wochenende personell auszustatten.«
Zu den Höhepunkten 2016 gehört die Vorstellung von »Die Entdeckung der Welt«, Erinnerungen an das faschistische Italien von Luciana Castellina, Mitgründerin der marxistischen Zeitung Il Manifesto, ebenso die Veranstaltungen zu Hannes Hofbauers »Feindbild Russland« und Werner Rufs »Islamischer Staat & Co.«. Das Auftaktpodium am Freitagabend wird der Frage »Krise, wachsende soziale Ungerechtigkeit, Unzufriedenheit, Rechtsentwicklung – wo bleibt die radikale Linke?« gewidmet sein, u. a. mit dem Politiker Manfred Sohn (Die Linke) und Matthias Coers, Regisseur des Films »Mietrebellen«.
red
Der Beitrag erscheint in der Melodie und Rhythmus 6/2016, erhältlich ab dem 28. Oktober 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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