Der Rock‘n‘Roll auf dem Altenteil
Wir liebten und wir hassten sie: M&R-Leser Uli Grunert über das 1965 verordnete Ende der Beat-Ära
Meine Affäre mit der M&R begann so um den Jahreswechsel 1961/1962. Schuld daran war die Titelmelodie der englischen TV-Fernsehserie »Ivanhoe«. Ich war neun und hatte mich bis dahin kaum für Schlager interessiert – ein Gebiet, das mehrheitlich unsere Mütter und Väter anging. Die kamen bei »Tanze mit mir in den Morgen«, »Weiße Rosen aus Athen« oder »La Paloma« so richtig in Schwung.
»Ivanhoe«, der Ritter der Tafelrunde, änderte alles. Als die Abenteuerserie über den Bildschirm flimmerte, waren meine Schulkumpel und ich sofort von den Fähigkeiten des Hauptdarstellers Roger Moore begeistert. Wir wollten nun unbedingt die deutschsprachige Fassung des Titelsongs auswendig lernen. Aber woher den Text nehmen? Im Freundeskreis wurde beschlossen, dass nach der Schule alle einschlägigen Radiosender verfolgt werden sollten. Wir lösten uns tage- und nächtelang ab, knieten uns in die Programme von Deutschlandsender, RIAS und Radio Luxemburg – aber Fehlanzeige! Da gab uns jemand einen Tipp: Es gäbe da eine Zeitschrift namens Melodie & Rhythmus. Vielleicht wäre dort etwas zu finden?
Wir gingen zum Kiosk, kauften von nun an alle 14 Tage ein brandneues Exemplar des Blattes. In jeder Ausgabe war ein Schlagertext nebst Noten abgedruckt. Aber Ralf Paulsens Version von »Ivanhoe« war nie dabei. Trotzdem lasen wir weiter M&R, denn: Mittlerweile war die Twist- Welle in der DDR ausgebrochen.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 6/2012, erhältlich ab dem 9. November 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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