Die Puppini Sisters pflegen eine extravagante Retrokultur
Text: Dagmar Leischow, Foto: Universal Music
Die Bethnal Green Road im Osten Londons erinnert ein bisschen an Monica Alis Roman »Brick Lane«. Ein Geschäft mit indischen Produkten reiht sich an das nächste. Viele Frauen tragen einen Sari oder ein Kopftuch. In diesem multikulturellen Viertel wohnt Marcella Puppini. Die Italienerin gründete 2004 mit den beiden Engländerinnen Stephanie O‘Brien und Kate Mullins die Puppini Sisters. Das Trio konzentriert sich auf dreistimmigen Harmoniegesang im Stil der Andrews Sisters. Für sein jüngstes Album »Hollywood« hat es sich die Musik aus alten Filmen vorgeknöpft – von »Moon River« aus »Frühstück bei Tiffany« bis zu »Diamonds Are A Girl‘s Best Friend«. Dieses Repertoire passt perfekt zur Retro-Gruppe, die sich musikalisch und modisch sehr stark an den 1940er Jahren orientiert. Selbst im Alltag sind die Musikerinnen stets gut gekleidet. Zum Interview setzt die Gastgeberin auf einen klassischen Look. O‘Brien hat sich für einen Wollpullover und eine dunkle Hose entschieden, Mullins trägt ein graues Kostüm. Alle drei tragen roten Lippenstift. »Es ist ein längst lieb gewonnenes Ritual, uns für jedes Band-Meeting ein wenig zurechtzumachen«, erklärt Puppini.
»Das gehört einfach zu den Puppini Sisters.«
Marcella, Stephanie, Kate, auf dem Cover eurer neuen CD seht ihr aus wie richtige Hollywood-Diven.
Kate Mullins: Das passt doch perfekt zu unserer Musik. Schließlich interpretieren wir diesmal Lieder aus alten Hollywoodstreifen.
Marcella Puppini: Für diesen Look haben wir eigens die amerikanische Stylistin Janie Bryant gebucht…
Stephanie O‘Brien: … die derzeit die absolute Nummer eins ist. Das wird jeder bestätigen, der jemals eine Folge »Mad Men« gesehen hat. Für diese Serie hat Janie wirklich etwas Einmaliges geleistet.
Mullins: Als sie aus den USA angereist ist, hatte sie vier riesengroße Koffer dabei. In jedem waren wunderschöne Kleider für uns. Janie verbrachte Stunden damit, sie auszupacken und zu bügeln.
O‘Brien: Es war der Wahnsinn, wie sehr sie sich engagiert hat. Obwohl wir ja keine besonders berühmte Band sind. Aber sie mochte unsere Musik,
Das komplette Interview lesen Sie in der melodie&rhythmus 6/2011, erhältlich ab dem 2. November 2011 am Kiosk oder im Abonnement.
Anzeigen br>