Gaby Moreno meistert den Spagat zwischen Nord- und Südamerika
Interview: Torsten Esser
Die Sängerin aus Guatemala, die in Los Angeles lebt, stellte ihr neues Album in Deutschland vor. M&R traf sie auf ein Gespräch.
Auf »Illusion« gewinnen musikalisch die USA an Einfluss, oder?
Ich lebe nun schon 16 Jahre in den USA, und die Kultur, die Musik – Folk, Americana etc. – haben natürlich Einfluss auf mich. Aber Blues und Jazz habe ich auch vorher schon sehr geliebt. Ich hatte nie großes Interesse daran, eine typische Latino-Sängerin zu werden. Mir gefällt es, auf Spanisch zu singen und hier und da einen lateinamerikanischen Rhythmus oder ein Instrument von dort einzubau- en, aber ich wollte mich nie einschränken. Ich bin also eine Latina, die Blues, Jazz usw. in zwei Sprachen singt.
Und wie entscheiden Sie, ob Sie die Texte auf Spanisch oder Englisch schreiben?
Gute Frage. Ich schreibe die Musik und singe dann oft Unsinnswörter dazu. Und manchmal wird daraus ein Text, mal auf Spanisch, mal auf Englisch – es gibt kein System.
Hängt das vielleicht auch von den Themen der Songs ab?
Manchmal ja. Das Stück »Fronteras« handelt von einer Erfahrung, die ich und alle Latinos in den USA machen: dass wir zwischen zwei Kulturen leben, dass wir mit einem Bein immer in unseren Her- kunftsländern stehen, aber gleichzeitig vieles aus den USA annehmen, alles mischen und uns gut dabei fühlen. Das musste ich auf Spanisch schreiben, auch um meine Landsleute damit zu erreichen.
Gaby Moreno Illusion
Artists & Acts
www.gaby-moreno.com
Das komplette Interview lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 5/2016, erhältlich ab dem 2. September 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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