Eine neue Autobiografie, eine CD mit Liebesliedern, eine BAP -Tour. Wolfgang Niedecken ist nach seinem Schlaganfall umtriebig
Interview: Katja Schwemmers, Foto: Tina Niedecken
Nach dem Schlaganfall im November 2011 ist dir eine Welle von Sympathie entgegengeschlagen. Wie hast du das empfunden?
Das Interesse an meiner Genesung war unglaublich. Das rührendste Erlebnis hatte ich vor einem Supermarkt, als ich auf meine Tochter wartete. Ich sah eine Oma mit Rollator langsam auf mich zu kommen. Sie legte dafür einen ziemlich langen Weg zurück. Und dann sagte sie: »Jung, das ist ja so schön, dass es dir wieder gut geht!« Dann drehte sie sich um und ging den gleichen Weg wieder zurück. Das hat mich umgehauen!
Wie geht’s dir denn heute?
Gut, ich bin wieder völlig hergestellt und denke gar nicht mehr daran. Ich bin allerdings schneller aus dem Konzept zu bringen, darf nicht mehr zweierlei Sachen auf einmal machen. Mein Sohn stellte dazu neulich treffend fest: »Vater macht jetzt nur noch eine Sache gleichzeitig.«
Mit »Zosamme alt« hast du deiner Frau ein Album gewidmet.
Ja, es ist eine Hommage an meinen Schutzengel. Denn wenn sie damals nicht das Richtige getan hätte, nämlich sofort den Notarzt zu rufen, säße ich heute wohl nicht hier. Aber mal abgesehen von dem Titelstück sind es lauter Lieder, die ich über die 25 Jahre, die wir zusammen sind, für sie geschrieben habe. Das Album erzählt unsere Geschichte – mit allen Höhen und Tiefen.
Ist es für dich leichter, deine Gefühle über die Musik zu äußern?
Ich kann das auch gut im Alltag, aber Konfektionsschmalz wie »Ich liebe dich« liegt mir überhaupt nicht.
Wolfgang Niedecken Zosamme alt
Vertigo/Universal, VÖ: 13.09.2013
www.bap.de
Das komplette Interview lesen in der Melodie&Rhythmus 5/2013, erhältlich ab dem 30. August 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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