Vernetzung und Förderung
Text: A. Käßner, Foto: Angela M. Arnold
Seit Anfang des Jahres ist Berlin um eine Institution reicher. Mit einem Etat von 1 Million Euro rief Klaus Wowereit (SPD) das sogenannte Berlin Musicboard ins Leben, um die Musikszene zu fördern und weiter zu vernetzen. Aber »das Ganze ist aus der Musikszene entstanden, die gesagt hat: Wir brauchen so etwas wie das Medienboard«, erzählt die Kulturmanagerin Katja Lucker, Leiterin des Musicboards und eigens dafür ernannte Musikbeauftragte des Landes Berlin. Im März 2013 lief die Frist für die Anmeldung zur ersten Förderphase aus und obwohl eben erst gegründet, konnte sich das Musicboard über rege Resonanz freuen. Von insgesamt 99 eingegangenen Anträgen konnten bereits 24 umgesetzt und mit rund 550.000 Euro unterstützt werden.
Bei der Ausschreibung wurden zwei Programme unterschieden. Beim »Karrieresprungbrett« handelt es sich um Strukturen zur Unterstützung von Nachwuchskünstlerinnen, wie Veranstaltungsreihen, die vermehrt unbekannten Menschen eine Bühne bieten, aber auch Vereine, die sich für die Weiterbildung in Sachen Musikbusiness engagieren und Vernetzung vorantreiben. Gefördert wurden unter anderem Formate wie TV Noir oder das Berliner Bandbüro vom ORWOhaus. »Bei ›Pop im Kiez‹ geht es ganz klar darum, ein neues Miteinander von Clubs, Anwohnern und Investoren zu bewirken, mit bestimmten Veranstaltungen«, erklärt Lucker. Dementsprechend wurden unter anderem Projekte gefördert, die einen Austausch zum Thema Lärmschutz anstreben.
Somit richtet sich die Förderung und Vernetzung des Musicboards nicht in erster Linie an Musiker_innen, sondern an Strukturen in der Musikszene. »Thema ist immer Berlin. Und dann geht es ganz stark, natürlich und ausschließlich um Popkultur und Nachwuchs«, so Lucker.
Für 2014 und 2015 hat der Berliner Senat bereits eine weitere Unterstützung des Boards mit 1 Million Euro jährlich zugesichert, außerdem wird sich um Drittmittel bemüht. Katja Lucker zeigt sich optimistisch: »Es wird sicherlich im nächsten Jahr noch mehr passieren, weil es dann mehr Vorlauf gibt.«
Den Artikel lesen in der Melodie&Rhythmus 5/2013, erhältlich ab dem 30. August 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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