Dubstep ist einer der wenigen originellen musikalischen Beiträge des vergangenen Jahrzehnts
Text: Tim Caspar Boehme, Foto: flickr.com/messycupcakes
In London gibt es eine Clubtradition, die gegen den geraden Beat geht. Mit dem Aufkommen von Jungle und Drum‘n‘Bass in den Neunzigern traten die Breakbeats jenseits von Hip-Hop ihren Siegeszug auf den Tanzflächen an der Themse an und konnten sich bis heute dort behaupten. Aus Drum‘n‘Bass haben sich über die Jahre zahlreiche weitere Trends entwickelt, die synkopierten Rhythmen den Vorzug geben, vom 2 Step über UK Garage bis zu Grime. In dieser Linie steht auch Dubstep, um das Jahr 2000 herum entstanden, und am Anfang ein reines Underground-Phänomen.
In Clubs wie dem Südlondoner Forward begannen DJs Stücke aufzulegen, die sich durch stolperige, stark verhallte Beats, vereinzelte abgehackte Stimmensamples und ultratiefe digitale Bässe auszeichneten. Trotz des relativ schnellen Tempos von rund 140 BPM wirkte die Musik durch den Einsatz von Hall im Vergleich zu Drum‘n‘Bass sehr entschleunigt. Der basslastige, leicht metallische Klang sprach zugleich eine andere Sprache als der aufbrausend-überschäumende Breakbeat-Stil aus den Neunzigern. Statt Aggression und Aufbegehren machte sich eine Stimmung von Beklemmung und Bedrohung breit.
Auswahldiskographie:
Burial: »Burial« (Hyperdub)
Mary Anne Hobbs: »Warrior Dubz« (Planet Mu)
Skream: »Skream!« (Tempa)
Kode9 & the Spaceape: »Memories Of The Future« (Hyperdub)
Benga: »Diary Of An Afro Warrior« (Tempa)
Burial: »Untrue« (Hyperdub)
Various Artists: »5 Years Of Hyperdub« (Hyperdub)
Darkstar: »North« (Hyperdub)
James Blake: »James Blake« (Atlas/A & M)
SBTRKT: »SBTRKT« (Young Turks)
Den kompletten Beitrag lesen Sie in der melodie&rhythmus 5/2011, erhältlich ab dem 6. September 2011 am Kiosk oder im Abonnement.
Anzeigen br>