Zum Fortschritt in der elektronischen Musik
Gerfried Tschinkel
Kunst ist eingebettet in die gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Widersprüche, die diese durchziehen, spiegeln sich, vielfach vermittelt, auch in der Musik. Ein Beispiel dafür, wie sie abgebildet werden, ist das Phänomen der Electronic Dance Music, kurz EDM, die den totalen Ausverkauf sämtlicher Stilrichtungen der elektronischen Tanzmusik betreibt. War die elektronische Musik bisher eher auf das Publikum ausgerichtet und spielten Spontanität und Experimente für den DJ eine wichtige Rolle, rückt dieser nunmehr wie ein Rockstar ins Rampenlicht. Auf Massenfestivals gibt er Hits zum Besten, die auch noch die Betrunkensten mitsingen können. Um den DJ kreist ein Personenkult, der in der Szene zuvor nie präsent war. Elektronische Musik befördert so – auch entgegen der Intention des Musikers – unkritische Haltungen, verunmöglicht es, Fortschrittliches zu transportieren, deutet die Szenecodes um und stützt die herrschenden Produktionsverhältnisse, obgleich die Produktivkräfte längst nicht mehr in Übereinstimmung mit diesen sind.
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Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie & Rhythmus 4/2017, erhältlich ab dem 29. September 2017 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.