M&R, jW und kubasolidarische Organisationen präsentieren Gerardo Alfonso
Gerardo Alfonso lebt zwischen den musikalischen Welten und doch mittendrin im Meltingpot Havanna. Afrokubanisch sozialisiert, nahm er sich die rhythmischen Traditionen von Übersee – Afrika! – ebenso zu Herzen wie die von Rock, Jazz und Protest geprägten Genres im Norden und Westen Kubas. Er selbst, kurz vor der Revolution 1958 in Havannas Arbeiterviertel San Miguel del Padrón geboren, zählt seit nun über drei Jahrzehnten zu den herausragenden Musikerpersönlichkeiten seines Landes. 1986 präsentierte er in Madrid und Barcelona zusammen mit den Größen der Trova – Silvio Rodríguez, Pablo Milanés, Carlos Varela, Xiomara Laugart, Alberto Tosca – die Vielfalt der kubanischen Singer-Songwriter-Bewegung. Während der Depres sion der 1990er-Jahre gehörte er zu den »Ketzern« genannten Aufrechten, die trotz der schwierigen Zeiten weitermachten. 2005 traf er Rick Wakeman von Yes am John-Lennon-Denkmal, später musizierte er mit dem Sinfonieorchester Camagüey. Und heute? Er tourt viel, pflegt seine Projekte in Havanna, begibt sich mit seiner jüngsten CD »Auf die Route der Sklaven« und hat so manches zu kritisieren – um zu verändern, so der Anspruch des Cantautore auch und gerade in Zeiten des Wandels. »Cambio« ja, nur wohin?
Gloria Fernandez
Weitere Informationen: melodieundrhythmus.com/vivacubatour
Der Beitrag erscheint in der Melodie und Rhythmus 4/2016, erhältlich ab dem 1. Juli 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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