Christliche Fundamentalisten kolonisieren die Subkultur
Maren Hansson
Eine Band namens No Longer Music (NLM) tourt derzeit durch Europa. Mitte Mai trat sie schon in der Schweiz auf. Für Juni und Juli sind drei Termine in Deutschland und einer in Österreich geplant. Der Legende nach erhielt NLM ihren Namen während der ersten Proben. »That sound is no longer music!«, soll ein entsetzter Zuhörer ausgerufen haben. Die Anweisung von Frontmann David Pierce lautete: »Die Musik muss so laut wie möglich sein, damit mein Gesang nicht so deutlich rüber kommt.« »Sounds Like Factory« hieß die erste Demokassette von 1986.
Typisch Punk? Ganz und gar nicht. Zu Zeiten, als die Dead Kennedys sangen: »Punk ain’t no religious cult, punk means thinking for yourself«, erwachte Pierce mitunter nachts schweißgebadet und konnte sich nur beruhigen, indem er die Bibel unter dem Kopfkissen hervorholte: »Ich glaubte, die Dämonen würden mich zu fassen kriegen, wenn ich es nicht täte.« Aufgewachsen in einem zutiefst christlichen Elternhaus in Minnesota, wähnt Pierce sich in einem »spirituellen Krieg«. Als Student in Minneapolis hielt er Bibelstunden »mit Menschen von der Straße, geistig Behinderten, Klebstoffschnüfflern, Heroinsüchtigen, Kriminellen und allen anderen Minderheiten« ab.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der M&R 4/2014, erhältlich ab dem 27. Juni 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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