Für die Ukrainer Los Colorados war die Fußball-EM ein Glücksfall
Text: CKLKH Fischer, Fotos: Promo, Monique Wüstenhagen
Polka ist in der Ukraine allgegenwärtig. Auf einem Radiosender, der sich auf einheimische Musik spezialisiert hat, hört man sogar bei jedem zweiten Lied diesen Einfluss, egal, ob es sich um Pop oder Schlager handelt. »Es gibt auch sehr viele Folk-Rock-Bands, und die sind sehr populär«, erklärt Rostyslav »Roslyk« Fuk, Gitarrist der Los Colorados.
Auf die Frage, warum das so ist, kommt im Gespräch mit der Band ein Gedanke auf, der mit einer gewissen Bitternis ausgesprochen wird: bei dem Zustand ihres Landes wird Verbundenheit mit der Tradition ein wichtiger Weg, die Liebe zum Land auszudrücken. Weil es sonst nichts gibt? Oh, sie sind auf sehr vieles stolz, aber all das wird vom Handeln der Oligarchen überschattet, die das Land ruinieren. Auf die eine oder andere Art wird dieser Satz von vielen Menschen immer wiederholt: »Alle ukrainischen Politiker sind Diebe. Sie wechseln sich nur ab.« Die orangene Revolution? Gescheitert. Hoffnung auf Verbesserung bei den Parlamentswahlen in diesem Jahr?
Nicht wirklich.
Sie wollen dabei nichts Schlechtes über ihr Land sagen, vor allem nicht über ihre Heimatstadt Ternopil, sie lieben ihr Zuhause, und genau deshalb machen sie die Zustände wütend. Die vier Los Colorados verschließen nicht die Augen. Sie gehen in diesem Sommer als Botschafter ihres Landes nach Deutschland, denn sie spielen den EM-Song für das ZDF, eine Neuaufnahme von Reel 2 Reals zeitlosem House-Hit »I Like To Move It«.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 4/2012, erhältlich ab dem 29. Juni 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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