Neneh Cherry leitet aus den Jazzwurzeln ihrer Familie eines der packendsten Pop-Projekte der Gegenwart ab
Text: Wolf Kampmann, Foto: Alex Hinchcliffe
Neneh Cherry war ihrer Zeit stets ein Stück voraus. Die Tochter des Free-Jazz-Trompeters Don Cherry revolutionierte den HipHop, indem sie ihn beidseitig in Richtung elektronische Musik und Afrobeat ausdehnte. Songs wie »Manchild« oder das im Duo mit Youssou N’Dour entstandene »Seven Seconds« sind Klassiker. In den letzten Jahren war weniger von der kapriziösen Sängerin zu hören, doch sie brauchte Zeit, um sich auf ihre familiären Wurzeln zu besinnen und daraus ein ganz neues Projekt abzuleiten. Mit der schwedisch/ norwegischen Band The Thing, die sich ihrerseits nach einem Song ihres Vaters benannt hatte und Gassenhauer des Alternative Rock ins Free Jazz-Gewand kleidet, fand sie eine Synthese aus kraftvoller Improvisation, Punk und Hip-Hop, die man so noch nie gehört hat. »Für mich war das wie eine Neugeburt«, lacht sie beim Interview, »alle Systeme wurden auf Null gestellt, und ich durfte in ein Abenteuer aufbrechen, dessen Ausgang ungewiss war. Ich konnte mich in dieser Musik absolut verlieren und war doch immer voll da. Es war eine Entdeckungsreise zu mir selbst. Und jetzt merke ich, wie vielen Menschen diese Musik etwas bedeutet.«
Rezension: siehe Seite 64 im Heft
www.nenehcherry.de
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 4/2012, erhältlich ab dem 29. Juni 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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