Der Blues als Lebenselixier von Chris Rea
Text: CKLKH Fischer, Foto: Mike Hill
Vor zehn Jahren erschien »Stony Road«, ein Album, das für Chris Rea eine Wiedergeburt war. Noch kurz zuvor hatte er mit seinem Tod gerechnet. Die Bauchspeicheldrüse verlor er im Kampf gegen Krebs, ebenso ein Drittel seines Magens. Sein Körper hätte jeden Tag die Arbeit einstellen können, und die Operationen und Schmerzen waren immer präsent. Monatelang bestimmte das Warten auf die Schwester und die Nadel mit Morphium sein Leben.
»Ich war sechzehn Wochen im Krankenhaus und danach ein halbes Jahr noch sehr schwach«, erinnert er sich. »Dann hatte ich in dieser Zeit auch noch ein Meeting mit der Plattenfirma. Ich war nicht nur gestresst, weil ich so schwach war – ich hatte sechsundfünfzig Pfund verloren –, ich nahm diesen Stress auch das erste Mal wahr. Ich konnte kaum glauben, worüber sie redeten, weil ich den ganzen Mist vergessen hatte. Ich begriff, dass wir alle ›Corpora Musicians‹ geworden sind. Ich konnte es plötzlich nicht mehr anders sehen. Fast so, als wäre ich auf LSD.« Er war endgültig fertig mit dem System, das ihn seit der ersten Aufnahme immer freundlich, aber bestimmt dazu gedrängt hatte, doch noch eine Kleinigkeit kommerzieller zu sein.
»Dann kannst du jetzt«, sagte seine Frau, »einfach die Musik aufnehmen, die du möchtest.« Daraufhin entstand der reine Blues von »Stony Road«. Sein Manager mochte es nicht. Die Plattenfirma hat es gehasst. »Doch das Eigenartige war – mein Publikum sah es nicht als etwas anderes an.« Diese Bestätigung veränderte Chris Rea. »Ich wurde wieder einundzwanzig Jahre alt. Und als ich einundzwanzig gewesen bin, war ich eigentlich sogar nur dreizehn, denn ich habe so spät angefangen, dass ich mit Anfang zwanzig wie ein junger Teenager spielte.«
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 4/2012, erhältlich ab dem 29. Juni 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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