Das Gezeichnete Ich über Kunstprodukte, Über-Ichs und große Gefühlswelten
Text: Katja Schwemmers, Foto: Gabriele Senft
Was genau repräsentiert Das Gezeichnete Ich?
DAS GEZEICHNETE ICH: Für mich ist Das Gezeichnete Ich eher die Bezeichnung eines Menschen als solchen, eine Metapher eines Menschenbildes. Ich habe geguckt, wo ist der Mensch, was kann er wissen, was weiß er über sich, was ist sein neues Ich-Empfinden? Daraus resultiert der empathische Mensch. Und das ist für mich Das Gezeichnete Ich. Eben einer, der natürlich fühlt. Der auch das Gute will, der auch das Zusammenleben will. Der Glauben und Hoffnungen hat, und hier, jetzt gerade in der BP-Krise, völlig verzweifelt. Unsere Empathie wird immer größer, weil die Systeme, in denen wir heute leben, viel komplexer sind. Wir müssen zusammenrücken und können das auch. Da wird sich vieles ändern mit unserem Ich-Empfinden.
Und »gezeichnet« ist das Ich deswegen, weil es ein Bild ist?
DAS GEZEICHNETE ICH: Das könnte man meinen. Aber Das Gezeichnete Ich ist natürlich auch vom Leben gezeichnet. Mit all der Verzweif lung, Traurigkeit und Fröhlichkeit, die uns in den letzten Jahren geprägt haben. Deswegen bin ich ja auch Das Gezeichnete Ich. Ich nehme das nur als Überschrift, als Titelblatt für eine neue Menschwerdung. Diese Vision war es mir wert, mit meinem normalen Berufsleben aufzuhören und mich voll der Kunst hinzugeben.
Darf man fragen, was dein Beruf war?
DAS GEZEICHNETE ICH: Ich habe Strategien entwickelt für Parteien. Das war eine Lehre des Lebens. Ich war auch mal bei McDonald’s, ich war auch mal Autowäscher, ich war Student und Schüler. Wir haben alle etwas hinter uns, das uns auszeichnet oder zeichnet.
Das komplette Interview lesen Sie in der melodie&rhythmus 3/2010, erhältlich ab dem 6. Juli am Kiosk oder im Abonnement.
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