Melodie & Rhythmus

Betroffenheit mit Soße

23.06.2020 14:11
Foto (Montage): S. Buschow / sanstories.com

Foto (Montage): S. Buschow / sanstories.com

Der Liedermacher Wenzel über den Film »Friedrich Hölderlin – Dichter sein. Unbedingt!« von Rolf Lambert

Warum wurde dieser Film gedreht? Was interessierte die Autoren an diesem Stoff? Welche Widersprüche der Gegenwart trieben sie zu diesem Dichter? So sehr ich darüber nachdenke, finde ich keinen Grund. Wahrscheinlich ist es ganz einfach: sein 250. Geburtstag! Der Kalender initiierte diesen Film.

Zugang zur Geschichte kann nur durch unser Interesse gelingen, wusste Walter Benjamin. Historisches zu rekonstruieren, sei zwecklos, der vergangene Moment ist endgültig verloren. Die Brücke in die Vorzeit bilden unsere Fragen an Gegenwart und Vergangenes. Darum will ich gleich zu Beginn meinen Überdruss an diesem Film kundtun. Ich beschäftige mich ungern mit Dingen, die ich schlecht finde. Dieser Film hat so viel mit Hölderlin zu schaffen wie ein Huhn mit einem Düsenjet….

Hans-Eckardt Wenzel, genannt »Wenzel«, Jahrgang 1955, ist Liedermacher, Autor und Regisseur. Er lebt und arbeitet in Berlin und in dem Fischerdorf Kamp am Stettiner Haff. Bekannt wurde er Mitte der 1980er-Jahre mit dem Album »Stirb mit mir ein Stück«. Seither werden seine Veröffentlichungen regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet und finden sich auf den oberen Plätzen der Liederbestenliste. Ende 2019 brachte er das Livedoppelalbum »Lebensreise« heraus mit Werken aus vier Jahrzehnten, im Frühjahr 2020 sein zweites Liederbuch, das »Hundertsieben« Stücke samt Noten versammelt. …

Friedrich Hölderlin
Dichter sein. Unbedingt!
Regie: Rolf Lambert
Arsenal Filmverleih

Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2020, erhältlich ab dem 26. Juni 2020 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

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