Es gibt einiges zu erzählen. Die Geschichten handeln allesamt von neuen Möglichkeiten, die entschlossen genutzt werden müssen, wenn die Zeit für sie reif ist. Sonst wird das nichts. Schließlich ist der Mensch an sich zwar ein Produkt der gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen er lebt, doch wie er sich entwickelt, hängt von seinem Handeln ab.
Zum Beispiel Rosenstolz. Die Story von Krankheit, Auszeit, Rückkehr und schließlich doch Trennung zog sich über Jahre hin – bis vor kurzem. Da wurde zunächst bekannt, dass Peter Plate, Instrumentalist des Duos, Komponist und Texter, ein Solo- Projekt verfolgt. Dann kursierte ein mysteriöser Bandname: Gleis 8. Dahinter verbargen sich vier Leute, darunter AnNa R., der Rosenstolz-Teil mit der Stimme. Es war offensichtlich an der Zeit, neue Wege zu gehen. M&R wollte es genauer wissen und traf Plate (Seite 17) und Gleis 8 (Seite 10).
Zum Beispiel Agnetha Fältskog, die Blonde von ABBA. Während die Männer das Erbe der Band lukrativ im Film- und Musical- Geschäft mehrten und in Stockholm gar ein ABBA-Museum initiierten, kursierten über Agnetha nichts als Gerüchte. Umso überraschender war die Nachricht, dass sie eine neue Platte produzierte. M&R traf die 63-Jährige in Stockholm (Seite 56).
Max Prosa ist jünger, und wir brauchten auch nicht zu reisen, um mit ihm zu reden. Es war nicht die erste Begegnung. Vor zwei Jahren tauchte der Liedermacher erstmals auf der nicht nur in Fachkreisen beliebten M&R-Doppelseite »Aufschwung Rock« auf. 2012 dann landete er auf dem M&R-Cover. Und jetzt legt er seine zweite Platte vor. Ein Werk voller fantastischer Bilder, mit dem er nunmehr auf Tour geht (Seite 20).
Und sonst? Wir erhielten doch tatsächlich Post von der Bundeswehr (Seite 98) und spekulierten folglich darüber, wie groß der Einfluss von M&R dort wohl sei. Auch fragten wir uns, ob andere Musikzeitschriften je offizielle Statements aus der Armee erhalten hatten? »Music makes the people come together«, singt Madonna auch für die »people« in Uniform. Die hören nämlich selbst im Krieg mehr als nur Marschmusik. Davon handelte u.a. der M&R-Schwerpunkt »Musik als Waffe« in unserer März/April- Ausgabe. Diese hat der Chef des Soldatensenders Andernach, der die am Afghanistan-Krieg beteiligten Deutschen bei Laune halten soll, sorgfältig studiert. Nun meldete er Kritik an. Wir hätten uns geirrt. Die erste Sendung des Tages heiße nicht »Good morning Afghanistan« sondern »Guten Morgen Afghanistan«.
Tja. Man spricht deutsch am Hindukusch. Und manchenorts in Südtirol (Italien). Das reichte für Frei.Wild letztlich dann doch nicht, um den kommerziell wichtigen Musikpreis »Echo« abzugreifen (Seite 8). Was uns freut.
Herzlichst,
Ihre M&R-Redaktion