Die Cottbusser Avantgarderockband Sandow feiert ihr 30-Jähriges Jubiläum
Text: Jens Fischer, Foto: Peter Gruchot
Spätestens seit den Opium- und Absinthorgien vieler Künstler des frühen 19. Jahrhunderts gehören Avantgarde und Rausch eng zusammen. Heute wollen viele Künstler verständlicherweise nicht, dass man auch nur Vermutungen über ihre Drogenerfahrung anstellt – das Schweigen über die Drogensucht führt spätestens im Todesfall zu öffentlichem Entsetzen wie bei Houston und Jackson. Bei Sandow steht Bewusstseinserweiterung in starker Wechselwirkung mit dem musikalischen Werk – es wäre deshalb schlicht vermessen, die Exzesse zugunsten einer rauschmittelbereinigten Biografie der Musiker auszublenden. Kai-Uwe Kohlschmidt, Kopf von Sandow, redet ganz offen über die extremen Ausschweifungen in der Vergangenheit. Weil Marihuana bei den Bandmitgliedern nicht wirkte, musste härterer Stoff besorgt werden. LSD und Speed waren während der frühen 90er Jahre Kohlschmidts Dauerbegleiter. Zusammen mit dem diesbezüglich auch nicht unbeschriebenen Blatt Alexander Scheer, einem Shooting-Star der Berliner Theaterszene, und Endruh Unruh von den Einstürzenden Neubauten feiern Sandow nun am 28. Mai das 30-Jährige Jubiläum der Band in der Volksbühne – eine frivole Zusammenkunft der positiv Verrückten unserer Zeit.
Termin:
19.05.12 Berlin Volksbühne, 30 Jahre Sandow (Hörspielaufführung und Konzert)
Den kompletten Beitrag lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 3/2012, erhältlich ab dem 27. April 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.