Melodie & Rhythmus

Er macht sein Ding

25.04.2012 09:40

Manfred Maurenbrecher ist ein sperriger, aber glücklicher Kleinkünstler
Text: Thomas Winkler, Fotos: Kristjane Maurenbrecher

Manfred MaurenbrecherEin Mikrofon braucht Manfred Maurenbrecher nicht. Der Raum ist zum Brechen gefüllt, aber nicht allzu groß. Vielleicht 120 Menschen sind gekommen, darunter selbst der Bürgermeister der Kreisstadt im Berliner Speckgürtel, und die sind ganz still, wenn Maurenbrecher mit bärbeißiger Stimme seine Geschichten erzählt und seine Songs singt und dazu Klavier spielt und mit dem Fuß den Takt stampft.

Andächtig lauscht das Publikum, man kennt und schätzt sich. Maurenbrecher ist Stammgast hier, schon zum fünften Mal tritt er im Kulturkonsum auf, einer ehemaligen Täschnerei, die von einer privaten Initiative zum Veranstaltungsort umgebaut wurde, und versteckt hinter einem ganz gewöhnlichen Einfamilienhaus in Oranienburg liegt. Kulturzentren und Kleinkunstbühnen, auch mal Buchhandlungen oder Lesebühnen, das sind die Orte, an denen Maurenbrecher sein Publikum findet.

Und dieses Publikum findet er schon sehr lange. Und sehr konstant. Über einhundert Mal tritt er jedes Jahr auf, die Nachfrage wird zuletzt eher größer. Er hat auch schlechtere Zeiten gesehen, aber so richtig schlecht waren sie nie, denn seit mehr als 30 Jahren kann Manfred Maurenbrecher von den Liedern leben, die er schreibt und singt.

Drei Jahrzehnte, das klingt ewig, aber Maurenbrecher war nicht mehr der Jüngste, als er sich endlich auf die Bühne traute. Am 2. Mai 1950 wird er in Berlin geboren, er wächst auf im gutbürgerlichen Wilmersdorf, in dem er seit 1994 nun auch wieder wohnt. Aber er ist schon 30 Jahre alt, als es ihn dann doch noch drängt, seine eigenen Lieder selber zu singen in aller Öffentlichkeit. »Ich dachte «, erinnert er sich, »ich bin nicht so der Bühnentyp«. Schon vorher hatte der promovierte Germanist angefangen zu schreiben, Texte und Lieder, die damals aber noch vor allem von anderen gesungen wurden. Von Herman van Veen, Ulla Meinecke, Katja Ebstein und immer wieder von Veronika Fischer.

Den kompletten Beitrag lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 3/2012, erhältlich ab dem 27. April 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.

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