Das Theaterstück »Kriegsbeute« erforscht die vermeintlich martialische Natur des Menschen
Interview: Renata Britvec
Für ihre erste Inszenierung am Berliner Ensemble hat sich die Regisseurin Laura Linnenbaum Martin Behnkes und Burhan Qurbanis »Kriegsbeute« vorgenommen: Friedrich Bloch, Chef eines Waffenkonzerns, ändert plötzlich den Kurs und richtet das Familienunternehmen auf wohltätige Zwecke aus. Stellt er sich seiner Verantwortung, oder will er sich nur von seiner Schuld reinwaschen? M&R sprach mit Laura Linnenbaum über zentrale Fragen, die das Stück aufwirft.
Frau Linnenbaum, eine Figur in »Kriegsbeute« kommt zu dem Schluss: »Der Krieg, das ist der Mensch.« Stimmen Sie zu?
Um es mit Jan Philipp Reemtsma zu sagen: Der Mensch ist in der Lage, Gewalt auszuüben, also tut er es. Die Frage, ob es eine Welt ohne Waffen überhaupt geben kann, ob die Menschen selbst ohne Waffen nicht aufhören würden, sich untereinander zu bekriegen, ist ein Grundthema von »Kriegsbeute«. Das Familienoberhaupt, der alte Fritz, hat sich sein Leben lang auf der Aussage ausgeruht: »Einer muss es ja tun.« Man darf darüber aber nicht vergessen, dass es Kriege so lange geben wird, wie sie Profit bringen. Wir haben es heutzutage mit einer Waffenindustrie zu tun, die alles daransetzt, ihre größten Absatzmärkte nicht friedlich zur Ruhe kommen zu lassen. …
Kriegsbeute
Regie: Laura Linnenbaum
Berliner Ensemble
Mindestens bis 3. Mai 2019
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2019, erhältlich ab dem 22. März 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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