Über den Umgang mit Siegfried Lenz’ »Der Überläufer« (BRD, 1951/53) und Werner Bräunigs »Rummelplatz« (DDR, 1964/65) – im Kalten Krieg und im Heute
Gerd Schumann
Die Story hat es in sich. Sie handelt vom Umgang mit Literatur, von kaltem und heißem Verbot, den Fesseln des Opportunismus und den fatalen Folgen all dessen für die Entwicklung von Gesellschaften. Dass am Ende deren im Kapitalismus spielende Version die Zeiten überdauert, die im Sozialismus spielende jedoch zerstörerisch wirkt, entspricht dem jeweiligen Charakter der beiden Gesellschaftssysteme.
Es geht zunächst um das Manuskript »Der Überläufer« von Siegfried Lenz, geschrieben 1951, umgeschrieben 1952, verschwunden 1953, gefunden im Nachlass des im Oktober 2014 verstorbenen Schriftstellers, verlegt 2016 bei Hoffmann und Campe. Und es geht um Werner Bräunigs unvollendetes Werk »Rummelplatz«, entstanden ab 1959, auszugsweise vorabgedruckt in der DDR-Zeitschrift Neue Deutsche Literatur (10/1965), dem elften ZK-Plenum der SED im Dezember 1965 zum Opfer gefallen, 2007 erschienen im Aufbau-Verlag. Ein Nachdenken über die Story von den beiden Romanen drängt sich nicht nur auf, weil es unerwünscht ist.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie & Rhythmus 2/2017, erhältlich ab dem 31. März 2017 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.