Foto: Yasmina Haddad
Die legendäre »Proletenpassion« feiert ein großes Comeback in Wien
Ulrich Grunert
Es war im Jahr 1976, als das mehrstündige politische Oratorium »Proletenpassion« im Rahmen der Wiener Festwochen Premiere feierte. Entstanden war es in Zusammenarbeit des Schriftstellers Heinz Rudolf Unger mit der damals populären Folk-Politrock-Band Schmetterlinge.
Die Urheber wollten mit ihrem Werk den Unterprivilegierten eine Stimme geben und das Geschichtsbewusstsein ihrer Zuschauer schärfen. Im Folgejahr 1977 erschien die konzertante Fassung des Stücks, das sich in einer Art historischer Revue mit der Geschichte der revolutionären Bewegungen von der Zeit der ersten Bauernkriege im späten Mittelalter bis zum damals aktuellen Terrorregime des Putschisten Augusto Pinochet auseinandersetzte, auf drei LPs. Vorbild für Unger und die Schmetterlinge war die Kölner Rockband Floh de Cologne, die bereits Anfang der 1970er-Jahre mit Konzeptalben wie »Mumien – Kantate für Rockband« und »Geyer-Symphonie« politische Themen auf die Bühne gebracht hatte, Bertolt Brechts Gedicht »Fragen eines lesenden Arbeiters« und Bernt Engelmanns Mitte der 1970er-Jahre zu Bestsellern avancierende Sachbücher »Einig gegen Recht und Freiheit« und »Wir Untertanen«.
Heinz R. Unger Proletenpassion ff.
Mandelbaum Verlag, Wien 2015, 200 Seiten, englische Broschur, ISBN: 978385476-462-5
Den kompletten Artikel lesen Sie in der M&R 2/2015, erhältlich ab dem 27. Februar 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.