Im Ruby Tuesday Hip Hop & Rock Camp können Mädchen Musik machen
Jungs gründen Schülerbands – und Mädchen? Die sind den role models von Heidi Klump ausgesetzt. Es sei denn, sie haben große Schwestern oder punk-interessierte Mütter mit Sonic Youth, L7 oder Sleater Kinney in ihren Plattensammlungen.
Oder jemand erzählt ihnen von den Girls Rock Camps, die seit 2009 von einem Verein Ehrenamtlicher auch in Deutschland organisiert werden. Eine Woche lang können sich Mädchen – bzw. alle zwischen 12 und 18 Jahren, die sich nicht als Jungs definieren können und wollen – an Musikinstrumenten ausprobieren, egal, ob Schlagzeug, Bass oder eigener Stimme. Und weil Popkultur mehr ist, als nur Schlagzeug zu spielen, werden Workshops zum Skaten, Webdesign und zur Musikgeschichte angeboten.
Finanziert werden die Camps durch Fördergelder, Spenden und Teilnahmegebühren, die jedoch verhandelbar sind. Ausgeschlossen werden soll niemand. In diesem Jahr bieten die Landesmusikakademie an der Berliner Wuhlheide vom 21.–29. Juli die Probe- und Aufführungsräume, die Naturfreundejugend die Übernachtungsmöglichkeiten, die Firma Roland das Equipment. Da der Platz begrenzt ist, sollte jede, die einmal selber eine Rückkopplung auslösen will oder die davon träumt, wie Speech Debelle zu rappen, sich schnellstmöglich anmelden. Es lohnt sich, denn als Mentorinnen stehen Bands wie die Jolly Goods bereit.
Lene Zade
Der Beitrag erscheint in der Melodie&Rhythmus 2/2012, erhältlich ab dem 2. März 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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