Melodie & Rhythmus

MAGAZIN: Provinz gibt’s nur im eigenen Kopf

28.02.2012 12:16

Gera feiert ein exquisites Musikfest

Geraer SongtageVom Namen »Geraer Songtage« sollte man sich nicht täuschen lassen. Die Songtage sind ein großartiges Musikfest, das in der sympathischen, aber pophistorisch eher unauffälligen Stadt an der thüringischen Landesgrenze wohl keiner erwartet hätte. Als das Fest 2008 gegründet wurde, konzentrierten sich die Veranstalter auf Singer/Songwriter. Dieser Schwerpunkt gilt bis heute, doch Erweiterungen sind willkommen – in diesem Jahr z.B. mit Bobo In White Wooden Houses, Anna Depenbusch und Boy. Denn mit den Geraer Songtagen wird – neben dem Podium für Stars und Nachwuchskünstler – noch ein zweiter, charmant eigennütziger Zweck verfolgt: Man möchte Musiker nach Gera holen, die ohne die Songtage nicht mal wüssten, dass Gera existiert.

Die Geraer Songtage werden nur über Sponsoren und Spenden privat finanziert. Dass trotzdem fünf Jahre nacheinander ein derart respektables Fest organisiert werden konnte, spricht für den Enthusiasmus der Veranstalter.

Im letzten Jahr kamen 3.900 Besucher, in diesem Jahr könnte die 4.000er-Marke überschritten werden. Nicht nur, weil mit Boy, Jan Josef Liefers und den Monsters of Liedermaching Publikumslieblinge eingeladen wurden. Auch Künstlerinnen wie Laura Gibson und Coby Grant werden Zuschauer nach Gera locken. Und wer es nur bis kurz vor Gera schafft, dem kommt das Songfest entgegen. Zum ersten Mal finden Konzerte auch außerhalb Geras statt: in der Kulturscheune Linda und im Capitol in Zeitz.

Jürgen Winkler

Geraer Songtage, 16.03. bis 25.05.2012.
Programm, Tickets und weitere Infos: www.songtage-gera.de

Der Beitrag erscheint in der Melodie&Rhythmus 2/2012, erhältlich ab dem 2. März 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.

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