Die Hansa-Tonstudios – Symbol des alten Westberlins
Text: CKLKH Fischer, Foto: Meistersaal
Es lag am Blick auf die Berliner Mauer. Etwas am Grenzstreifen mit seinen Selbstschussanlagen und patrouillierenden Soldaten faszinierte die Musiker, etwas am eingeschlossenen Westberlin und dessen merkwürdigen Status machte die Aufnahmen in der Köthener Straße 38 mitunter so morbide und einzigartig. David Bowie beschrieb es als ein Gefühl von Spannung und das damalige Westberlin als eine Stadt der Extreme zwischen dem Absurden und dem Radikalen.
Es gibt einige Studios, die zu großem Ruhm gelangt sind – das Sun Studio in Memphis oder die Abbey Road Studios in London –, aber die Hansa-Tonstudios dürften die einzigen sein, bei denen Lage und Ausblick Teil der Legende sind.
Gegründet wurden die Studios 1964 an einem anderen Ort, in der Nestorstraße in Berlin Halensee, einer unspektakulären Gegend. Doch um die Gegend ging es nicht. Peter und Thomas Meisel hatten bei ihrem Studio die gleiche Philosophie im Kopf wie bei der Gründung der Hansa Musik Produktion und des hauseigenen Labels. Ihre Projekte entstanden, um unabhängig zu sein. Und alle waren erfolgreich, schon, weil ihr Konzept immer umfassend gedacht war und bis heute die Förderung von Künstlern und Produzenten einschließt.
Erst 1974 zogen die Hansa-Tonstudios – nach erfolglosen Verhandlungen mit dem Vermieter des alten Gebäudes – in die Köthener Straße um, einem eigentlich toten Winkel Westberlins. Die meisten Häuser waren noch immer von den Spuren des Krieges gezeichnet, so auch die Nummer 38. Erst nach der notwendigen Sanierung wurden die neuen Tonstudios gebaut.
Den kompletten Beitrag lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 2/2012, erhältlich ab dem 2. März 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.