Melodie & Rhythmus

Dancefloor, Wut und Politik

28.02.2012 12:26

Balkan Beat Box

Balkan Beat Box sind der neue Maßstab für die Balkan-Pop-Szene
Text: Armin Siebert, Foto: Ran Golani

Es gibt nicht viele Bands mit Balkan-Touch, die man auch als Normalsterblicher kennt. Balkan Beat Box haben sich im Laufe der letzten sieben Jahre in diesen Olymp hochgearbeitet. Wobei sie sich im Gegensatz zu Kollegen wie Goran Bregovic oder Shantel auch immer um Innovation und eine politische Aussage bemühen. Und sie entwickelten ihren ganz eigenen Sound.

Traditionelle Melodien und Instrumente aus ihrer Heimat Israel oder dem Balkan haben sie schon immer mit den modernsten Dancehall-Trends kombiniert, ohne ihren warmen Bandsound im Klang der Maschinen zu verlieren. Das Ganze als Worldmusic zu bezeichnen, setzt voraus, dass man Worldmusic als Kompliment meint: Musik aus der ganzen Welt, die modern verschmolzen wird. Kosmopoliten sind Balkan Beat Box auf jeden Fall. Die Israeli lernten sich in New York kennen, wo sie erste Erfahrungen in Bands wie Gogol Bordello oder Firewater sammelten.

Ihr neues Album ist organisch, abgehangen und trotzdem sehr groovig. Diesmal haben sie ihre Essenz komprimiert und reduziert und allein, ohne Gäste, produziert. Das Ergebnis klingt modern und spannend. Da in der Band mindestens zwei Produzenten spielen, ist der Sound wieder fett. Auch Balkan Beat Box leben nicht hinterm Mond und haben neue Stile wie Moombahton, Kuduro oder Dubstep aufgesogen. Sicher haben sie auch Musik von Bands wie Buraka Som Sistema oder Major Lazer gehört. Dem Balkan im Namen wird noch mit Bläsern gehuldigt, aber ansonsten ist der Horizont der New Yorker grenzenlos: The sky is the limit, so wie es auch ihre Kollegen von Shazalakazoo aus Serbien praktizieren, nur dass Balkan Beat Box einen eigenen, hervorragenden Sänger haben, der die Liveshows zu einer akrobatischen Schweißparty macht.

Balkan Beat Box Give
Crammed Discs/Indigo
www.balkanbeatbox.com

Den kompletten Beitrag lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 2/2012, erhältlich ab dem 2. März 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.

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