Islands Musiker feiern vor, während und nach der Krise
Text: Stefan Müller
Es ist kein Geheimnis, dass Künstler oft ein besonderes Gespür für politische und wirtschaftliche Entwicklungen haben. Im Fall von Island hätte man früh von Bands wie Sigur Rós oder ihrem Frontmann Jón Þór Birgisson alias Jónsi lernen können, wie zerbrechlich das vielbeschworene Wirtschaftswunder auf dieser kleinen Vulkan-Insel doch ist. Die Musik hört sich an, als stünde man auf einem zugefrorenen See, während die Außentemperatur schon wieder die Null-Grad-Grenze erreicht hat. Bedrohliche Risse tun sich auf im Eis. Es wird nicht mehr lange dauern, und man kracht ein.
Weil die meisten Menschen aber Künstlern und Musikern keine Kompetenz in Sachen Wirtschaft zutrauen, hat man die Alarmsignale einfach überhört – bis es zu spät war.
Islands Banken sind pleite, die Staatskasse ist leer. Immerhin: die heißen Quellen der Insel versorgen ganz Island mit Strom und Fernwärme. Diese Schätze der Natur sind nach Ansicht der Musikerin Björk nun bedroht. Sie hat im Januar der Regierung in Reykjavík eine Liste mit 48.000 Stimmen übergeben. Mit ihrer dreitägigen Karaoke-Aktion fordern die Künstlerin und die Bürger, die ihre Unterschrift gaben, dass die Bevölkerung über die geplante Privatisierung der isländischen Naturressourcen abstimmen sollen. Bei der Aktion sang Björk Joy Divisions »Love Will Tear Us Apart« und danach im Duett mit Omar Ragnarsson eine traditionelle isländische Weise.
Den kompletten Beitrag lesen Sie in der melodie&rhythmus 2/2011, erhältlich ab dem 1. März 2011 am Kiosk oder im Abonnement.
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