Wie westliche Medien und PR-Profis Saudi-Arabien zum Reformland aufpolieren
Claudia Schuller
Die Details des Mordes an dem saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi im Oktober 2018 werden immer grausiger. Ein Killerkommando hat den Leichnam des Regimekritikers offenbar noch in der saudischen Botschaft in Istanbul in Säure aufgelöst, um ihn zu entsorgen. Als Riad die Tat widerwillig zugab, war man darauf bedacht, dass bloß kein Schatten auf die Lichtgestalt des saudischen Herrscherhauses fällt, Kronprinz Mohammed bin Salman (MbS). Der Fall Khashoggi ist nicht gut fürs Geschäft, ebenso wenig wie der Krieg im Jemen, wo die Saudis ein ganzes Land in die Hungersnot bomben. Die Frage für den Westen lautet: Wie kann man von den schaurigen Verbrechen und Völkerrechtsbrüchen, wie von der desolaten Menschenrechtslage im Land ablenken und ein positives Image für Saudi-Arabien aufbauen, um lukrative Rüstungsdeals − die aus aktuellem Anlass vorerst von deutscher Seite ausgesetzt wurden − ungestört von kritischen öffentlichen Meinungen abwickeln zu können?
Statt Berichten über Kopfabhacken, Folter, Wegsperren und andere mit der »westlichen Wertegemeinschaft« nicht kompatible Praktiken gibt es seit einiger Zeit immer mehr frohe Botschaften aus dem Bereich Alltagskultur.
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Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2019, erhältlich ab dem 14. Dezember 2018 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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