Melodie & Rhythmus

»Tabula rasa für das Fremde«

28.12.2015 14:02
Isang Yun Foto: Hans Pölkow (Boosey & Hawkes, Bote&Bock, Berlin)

Isang Yun
Foto: Hans Pölkow (Boosey & Hawkes, Bote&Bock, Berlin)

Migrantische Einflüsse prägen die Klangsprache des Koreaners Isang Yun

Walter-Wolfgang Sparrer

Ich habe mir die westliche Musik lernend erkämpfen müssen. Danach musste ich mich wieder erinnern, dass ich eine östliche Herkunft habe. Und dann erst konnte ich lernen, das, was in mir östlich ist, also das, was strömt, in westlicher Musiksprache auszudrücken, das heißt statt strömen zu lassen nun aufzubauen, zu strukturieren, aber so, dass es genau das ist, was ich sagen will, in der Musiksprache, die ganz meine eigene, originale ist.« Das Leben des Komponisten Isang Yun vollzog sich vor dem Hintergrund der Migrationsbewegungen seiner Heimat Korea, die die politischen Zwänge und die wirtschaftliche Not des Landes widerspiegeln. Die erste Migrationsbewegung erfolgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Hawaii und reagierte auf den Russisch-Japanischen Krieg, der das Ende der politischen Selbständigkeit Koreas bedeutete. Weitere Auswanderungswellen gab es nach der Teilung Koreas und dem Krieg in den 1950er-Jahren, sodann ab 1961 infolge des Militärputsches von Park Chung-Hee und der Etablierung der Militärdiktatur, die zunehmend Beschränkungen demokratischer Rechte und individueller Freiheiten brachte.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 1/2016, erhältlich ab dem 30. Dezember 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

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