National-Amusements-Boss Sumner Redstone mit Gattin
Foto: Lucas Jackson/Reuters
Eine kleine Ökonomiegeschichte des monopolisierten Musikvideo-Fernsehens
Christian Stache
Musikfernsehen gab es schon vor Music Television (MTV). Dennoch markiert der Tag, an dem MTV auf Sendung ging, den Anfang einer Ära. Kurz bevor am 1. August 1981 das Videoclip-Programm gestartet wurde, wurden Bilder der ersten Mondlandung gezeigt – nur dass Neil Armstrong nicht die Nationalfl agge der Vereinigten Staaten, sondern eine Fahne mit dem MTV-Logo in den Boden rammte. Die US-amerikanischen Macher waren sich der Tragweite ihrer Erfi ndung also vollkommen bewusst. Erstmals wurde das Programm eines Fernsehkanals rund um die Uhr mit unterschiedlichen Formaten bestückt, in denen maßgeblich Musikvideos präsentiert wurden.
Im Zuge der Wirtschaftskrise der 1970er-Jahre waren zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Zahlen verkaufter Tonträger und damit die Umsätze der Plattenindustrie zurückgegangen. MTV war die Rettung. »Das Musikvideo löste die Marketing- Probleme der Indus trie und übernahm die Werbefunktion der Single-Auskopplung«, analysiert eine Studie über Musikfernsehen in Deutschland den Nutzen des neuen Formats für die Kulturindustrie. Die Produktionskosten waren gering, der Gewinn fiel entsprechend hoch aus, und die Videoclips waren für das junge Publikum Werbebotschaft und Programminhalt in einem. Entsprechend bot die neue Art von Musikfernsehen Unternehmen eine ideale Marketing-Plattform. Vom Siegeszug des Konzepts profi tierten also mindestens drei Kapitalfraktionen – man könnte sagen, es ergab sich eine Win-Win-Win-Situation.
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