Melodie & Rhythmus

M&R auf dem UZ-Pressefest

19.08.2018 19:55

Das UZ-Pressefest findet vom 7. bis 9. Juli 2018 im Revierpark Wischlingen, Dortmund statt.
Melodie & Rhythmus und junge Welt erwarten Sie dort mit einem eigenen Programm.

Weitere Informationen zum Pressefest: www.uz-pressefest.de

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Programm im junge Welt-Zelt:

Freitag, 7. September

17.00 Uhr
Eröffnung der Lenin-Bar

Wir bieten Euch guten Wein, Cocktails und Rum, natürlich auch eine gute Auswahl an nichtalkoholischen ­Getränken, dazu Snacks als Grundlage

17.30 Uhr
Diskussion
Tageszeitung junge Welt: »Bedeutendstes und auflagenstärkstes Medium im Linksextremismus« oder »NATO-Brückenkopf«?

Mit Stefan Huth (jW-Chefredaktion), Dietmar Koschmieder (Geschäftsführung), Moderation: Andreas Hüllinghorst (Verlagsleitung)

Je mehr die junge Welt Beachtung findet, desto mehr ist sie Angriffen ausgesetzt. Sie ist die einzige deutschsprachige Tageszeitung, die im Verfassungsschutzbericht erwähnt wird. Besonders beängstigend und verfassungsfeindlich finden es die Verfasser, dass die junge Welt mit kapitalistischen Verhältnissen nicht einverstanden ist. Radiosender lehnen Werbespots für die junge Welt ab, weil damit Friedenspropaganda betrieben würde. Plakate dürfen nicht geklebt werden, weil deren politische Aussagen »umstritten« seien. Andere wiederum behaupten, die junge Welt bereite die Konterrevolution in den Ländern der »Dritten Welt« im Interesse des Kapitals vor oder sei gar ein »Brückenkopf der NATO«. Wir diskutieren, wer und was hinter solchen Angriffen steckt und welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind.

18.30 Uhr
Buchvorstellung
»Aufmarschgebiet Baltikum« (Phalanx Verlag, 2018)

Autor Uwe Markus im Gespräch mit Stefan Huth (jW-Chefredaktion)

Das Baltikum ist durch die zunehmende Konfrontation zwischen der NATO und Russland eine Region, in der die Gefahr eines militärischen Konfliktes besonders hoch ist. Während vor allem die baltischen Staaten und Polen seit Ausbruch der Ukraine-Krise Russland als potentiellen Agressor sehen, der das Baltikum überrollen könnte, ist man in Moskau über die Ostausdehnung der NATO und die damit verbundene Veränderung des militärischen Kräfteverhältnisses in der Region besorgt. Das Ergebnis ist eine Wiederkehr der Abschreckungslogik des Kalten Krieges.

20.00 Uhr
Musikalisch-dokumentarisches Programm
»Hier ist die Erde bitter«

Das Trio Quijote über die deutschen Kriegsverbrechen in Griechenland 1941–1945

Für Millionen Deutsche ist Griechenland ein beliebtes Urlaubsland. Aber wer kennt die Orte, an denen die deutschen Besatzer wüteten? Das faschistische Deutschland überfiel Griechenland im April 1941. Es folgten unheilvolle Jahre für das kleine Land. Wo man Partisanen vermutete, wurden ganze Dörfer niedergebrannt, und die Bevölkerung wurde abgeschlachtet. Fast alle Juden wurden in Konzentra­tionslager deportiert. Tausende starben an Hunger und Seuchen. Als die Deutschen abzogen, hinterließen sie nichts als verbrannte Erde. Davon konnte sich Griechenland nie erholen. Die Künstler haben Orte der Verbrechen besucht und ein facettenreiches Programm erarbeitet, das dieses dunkle Kapitel der griechisch-deutschen Geschichte beleuchtet. Mit Augenzeugenberichten, historischen Dokumenten und Liedern. Liedern von griechischen Partisanen, Rembetiko-Liedern, Liedern der sephardischen Juden aus Thessaloniki. Und Liedern von Mikis Theodorakis.

Sabine Kühnrich (Gesang, Flöte)
Ludwig Streng (Gesang, Piano)
Wolfram Hennig-Ruitz (Gesang, Gitarre)
www.quijote.de

22.00 Uhr
Konzert
The Pokes Unplugged

Berliner Folk-Punk-Band mit ihrem akustischen 6er-Line-Up. Mit dabei ihr neuer Gitarrist Gregorio, der aus Chile stammt und dessen musikalische Wurzeln von Surfmusik bis Polit-Punk reichen.

Samstag, 8. September 2018

ab 9.00 Uhr
Bemme-Frühstück

Frischer Kaffee und mit Liebe gemachte Brote, auch vegetarisch und vegan. Dazu Tee, Obst, Saft – alles, was zu einem guten Frühstück gehört.

11.00 Uhr
Buchvorstellung
»Peter Hacks. Leben und Werk« (Eulenspiegel Verlag, 2018)

Autor Ronald Weber (jW-Redakteur Thema) im Gespräch mit Daniel Bratanovic (Ressortleiter jW-Thema)

Peter Hacks starb im August 2003. Das vorliegende Buch widmet sich Leben und Werk des Autors, der als Dramatiker zeitweise in Ost- wie Westdeutschland der meistgespielte war. Sein lyrisches Werk gehört zum Kanon des 20. Jahrhunderts, und er gilt als ranghöchster DDR-Autor. Unübersehbar ist aber auch ein Einbruch in der Rezeption und eine Ratlosigkeit gegenüber seinem Weltbild, seiner Kunstauffassung, seinem dichterischen Werk … All dem geht Weber nach mit Fakten aus Briefwechseln, Archiv­material, Gesprächen mit Wegbegleitern des Autors.

13.00 Uhr
Buchvorstellung
»Der allgegenwärtige Antisemit oder Die Angst der ­Deutschen vor der Vergangenheit« (Westend Verlag 2018)

Die Gastautorin Susann Witt-Stahl präsentiert Moshe Zuckermanns neues Buch. Mit Esther Bejarano und Rolf Becker

Ein Ungeist geht um in Deutschland – es ist, als habe sich der Orwellsche Neusprech ein neues Feld für seine realhistorische Manifestation gesucht und es gefunden: im Antisemitismusdiskurs des heutigen Deutschland. Wahllos werden Begriffe durcheinandergeworfen, Menschen perfide verleumdet, Juden von Deutschen des Antisemitismus gezeiht, und eine gesamte Debattenkultur wird in ein Tollhaus neuralgischer Befindlichkeiten und unaufgearbeiteter Ressentiments verwandelt. Dabei wendet sich linke Gesinnung immer mehr gefährlich nach rechts.

14.30 Uhr
Podiumsgespräch
Gegenkultur: Künstler für eine Ästhetik wider den Zeitgeist

Mit: Diego Castro, Frontmann der Band Black Heino; Robert Newald, Fotograf und Filmproduzent; Nirit Sommerfeld, Sängerin des Orchesters Shlomo Geistreich; Anja Panse, Schauspielerin und Regisseurin; Moderation: Susann Witt-Stahl, Chefredakteurin Melodie & Rhythmus – Magazin für Gegenkultur

Kunst und Kultur heute stehen im Bann neoliberaler Eindimensionalisierung, der Diktatur des Stumpfsinns, vor allem totaler Kommerzialisierung − die selbst noch die Revolte gegen sie zum Kassenschlager verkommen lässt. Wie können sie als Bastion des widerständigen (Kollektiv-)Subjekts gerettet werden, und was müssen sie dafür leisten? Widerspiegelung der herrschenden Verhältnisse, Solidarität mit den Unterdrückten oder gar Agitation für »das größte Kunstwerk der Menschheit: die Weltrevolution«, wie der Komponist Hans Werner Henze forderte?

15.30 Uhr
M&R-Konzert
Black Heino solo und Nirit Sommerfeld & Orchester Shlomo Geistreich

Black Heino solo. Diego Castro, Sänger der Berliner Garagenrock-Combo Black Heino, deren Debütalbum »Heldentum und Idiotie« mit politischen Texten und energiegeladenem, in den 60s und Postpunk verwurzelten Rock für viel Aufmerksamkeit in den Feuilletons sorgte, präsentiert Songs seiner Band und Solomaterial − wie immer kritisch, giftig, auch humorvoll, vor allem pointiert und ohne Befindlichkeiten.
Nirit Sommerfeld & Orchester Shlomo Geistreich. Die israelisch-deutsche Sängerin, Schauspielerin, Autorin und Aktivistin tritt mit ihrem Orchester in Triobesetzung auf (Nirit Sommerfeld: Gesang und Geschichten; Andi Arnold: Klarinette; Lili Sommerfeld: Klavier und Gesang). Die Formation lässt Wurzeln des Klezmer und israelischer Volksmusik sprießen − mit neuen Texten, Rhythmen und Melodien über Liebe, Sehnsucht, Heimweh-Wut und den Wunsch nach Frieden und Versöhnung.

19.30 Uhr
Theater (Achtung! Wir beginnen pünktlich!)
Dortmund-Premiere des Theaterstücks »ROSA – Trotz alledem«

Vor 100 Jahren zerstörte der Erste Weltkrieg Europa, die Russische Revolution stand kurz bevor – und Rosa Luxemburg kämpfte für eine friedliche, gerechtere Welt. Sie führte den Menschen die gravierende Kluft zwischen Arm und Reich vor Augen. Ihr Ziel war eine antikapitalistische und freie Gesellschaft. Rosa Luxemburgs Denken und Handeln wirkt in unsere Gegenwart hinein.

»Rosa – Trotz alledem« ist eine künstlerische Positionsbestimmung des eigenen Handelns, ergründet die Herrschaftsverhältnisse unserer Zeit und stellt mit Rosa Luxemburg die Frage nach Alternativen.

Text und Regie: Anja Panse
Ausstattung: Kathrin Krumbein
Musik: Annegret Enderle
Dramaturgie und Produktionsleitung: Barbara Kastner
Schauspiel: Susanne Jansen, Lutz Wessel
Puppenspieler: Arne van Dorsten
Puppenbau: Rodrigo Umseher, Ludwig Pauli

22.00 Uhr
Konzert
Cressy Jaw Unplugged

Widerspruch bewegt. Cressy Jaw kämpfen sich durch epische Mehrstimmigkeiten, um kurz darauf einen dancy Reggae-Beat samt Schrei-Finale rauszuhauen. Gelebter Widerspruch heißt für das Crossover-Trio, tagelang im Auto auf Tour zu sein, ohne dabei das Bewusstsein für Mutter Natur zu verlieren. Ehrliche Geschichten in einer verlogenen Welt. Aufstehen, obwohl es kompliziert bleibt. Leicht hängengeblieben an den Riffs von Rage Against the Machine und Pearl Jam, sind Cressy Jaw niemals müde, sich in Kampagnen gegen ungerechte Verteilungsverhältnisse zu engagieren. Der State-Radio-inspirierte Antrieb: die Leidenschaft für gute Konzerte und ein besseres Leben. Text und Ton haben ihr Ziel erreicht, wenn sie das Publikum bewegen. Egal ob im Wohnzimmer, im Club oder auf der Festivalbühne: Meist kann sich niemand ihren Bandnamen merken. Und Du?

Sonntag, 9. September 2018

ab 9.00 Uhr
Bemme-Frühstück

Frischer Kaffee und mit Liebe gemachte Brote, auch vegetarisch und vegan. Dazu Tee, Obst, Saft – alles, was zu einem guten Frühstück gehört

11:00 Uhr
Diskussion
Strategien der Konterrevolution in Lateinamerika

Mit André Scheer (Ressortleiter jW-Außenpolitik)

Es sind immer wieder dieselben Bilder, die hierzulande über die Lage in Lateinamerika verbreitet werden: »friedliche« Massenproteste gegen die »autoritäre Regierung«, »brutale Unterdrückung« durch die Sicherheitskräfte – so im vergangenen Jahr in Venezuela oder 2018 in Nicaragua. Auch wenn die Motive der Demonstranten und die Auslöser der Konflikte unterschiedlich sind – die Ereignisse weisen zu viele Parallelen auf, als dass man nur von Zufällen ausgehen kann.

12.00 Uhr
Konzert und Lesung
En memoria: Salvador Allende

Mit Nicolás Miquea und Rolf Becker

Der Liedermacher, Dichter und Gitarrist Nicolás Rodrigo Miquea wurde 1981 in Talcahuano/Chile geboren und lebt seit zehn Jahren in Deutschland. Er studierte klassische Gitarre in New York, Weimar und Rostock. Miquea ließ sich von großen lateinamerikanischen Liedermachern wie Víctor Jara und Violetta Parra inspirieren. In seinen Liedern behandelt er neben Biographischem vor allem politische Themen. Dabei setzt er sich kritisch mit der Rolle des Westens in der Welt auseinander und beleuchtet die Kehrseite der Medaille der globalisierten Welt. Anlässlich des 45. Todestags des sozialistischen Präsidenten Chiles, Salvador Allende, trägt Nicolás Miquea ein eigens dafür zusammengestelltes Programm ihm zu Ehren vor. Der bekannte Schauspieler und Antifaschist Rolf Becker liest Textauszüge der Lieder in deutscher Übersetzung

14.00 Uhr
Podiumsgespräch
Diktatur und Widerstand in der Türkei

Mit Nick Brauns (Journalist), Moderation Sebastian Carlens (jW-Redaktion)

Die Alleinherrschaft des türkischen Präsidenten Erdogan erscheint nach den Wahlen im Juni gefestigt. Zehntausende politische Gefangene füllen die Knäste, während der Einfluss der faschistischen Grauen Wölfe weiter zunimmt. Doch gleichzeitig wird ein wirtschaftlicher Zusammenbruch des Landes immer wahrscheinlicher. Derweil liefert Deutschland Waffen an die türkische Armee, die nach Syrien auch im Irak zündelt. Kurdische Linke und türkische Kommunisten werden auch hierzulande als Terroristen verfolgt. Und Ende September will Erdogan zum Staatsbesuch nach Berlin kommen. Gegen die deutsch-türkische Waffenbrüderschaft der herrschenden Klassen gilt es, die internationale Solidarität zu entwickeln.

15:30
Kehraus in der Lenin-Bar

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